Warum Informationssicherheit wichtig ist
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der wachsenden Datenmenge steigt die Bedeutung von Informationssicherheit in Unternehmen. Sie schützt nicht nur vor finanziellen Schäden und Imageverlust, sondern ist auch Voraussetzung für einen stabilen Geschäftsbetrieb. Dabei geht es um mehr als nur IT-Sicherheit: Informationssicherheit umfasst Menschen, Prozesse, Systeme und Technologien.
Was ist Informationssicherheit?
Informationssicherheit umfasst alle organisatorischen und technischen Maßnahmen, um Informationen in Unternehmen vor unbefugtem Zugriff, Verlust, Manipulation oder Ausfall zu schützen.
Das Ziel ist, Risiken zu minimieren, Geschäftsprozesse abzusichern und gesetzliche sowie branchenspezifische Anforderungen (z. B. ISO 27001, DSGVO, BSI-Grundschutz) zu erfüllen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Informationen digital, analog oder nur in Köpfen existieren.
Die drei Schutzziele der Informationssicherheit
Im Zentrum der Informationssicherheit stehen drei Schutzziele:
Vertraulichkeit
Nur autorisierte Personen dürfen Zugang zu sensiblen Informationen erhalten. Maßnahmen wie Verschlüsselung, Zugriffsbeschränkungen und Schulungen der Mitarbeiter tragen zur Wahrung dieses Ziels bei.
Integrität
Daten müssen vollständig und unverändert bleiben. Digitale Signaturen, Versionskontrollen und Prüfsummen verhindern Manipulationen und sorgen für Zuverlässigkeit.
Verfügbarkeit
Informationen und Systeme müssen jederzeit erreichbar sein. Backups, Ausfallsicherheiten und Notfallpläne helfen, Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.
Typische Bedrohungen für Unternehmen
- Cyberangriffe (z. B. Ransomware, Phishing, Datendiebstahl)
- Fehlverhalten oder Unachtsamkeit von Mitarbeitern (z. B. schwache Passwörter)
- Physische Schäden (z. B. Feuer, Wasser)
- Technische Störungen und Schwächen in IT-Systemen
- Schatten-IT und unsichere Cloud-Dienste
8 Maßnahmen für mehr Sicherheit im Unternehmen
1. Systeme und Risiken kennen
Erfassen Sie Ihre IT-Systeme, Datenbestände und Anwendungen vollständig – das ist die Grundlage jeder Sicherheitsstrategie. Führen Sie regelmäßig Risikoanalysen durch, um Bedrohungen wie Cyberangriffe, Ausfälle oder Datenlecks zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Welche Bedrohungen sind realistisch? Welche Folgen hätte ein Sicherheitsvorfall?
2. Zuständigkeiten klar regeln
Definieren Sie Verantwortlichkeiten, z. B. mithilfe eines Organigramms. Kommunizieren Sie die Rollen und Aufgaben transparent, damit alle Mitarbeitenden wissen, wer wofür zuständig ist.
3. Datenschutz sicherstellen
Die Umsetzung der DSGVO ist nicht nur rechtlich verpflichtend, sondern auch essenziell für das Vertrauen von Kunden und Partnern. Datensparsamkeit und ein Rechte- und Rollenkonzept sind hierbei wichtige Bestandteile.
4. Regelmäßige Software-Updates
Aktualisierte Systeme mit aktuellen Patches schließen bekannte Sicherheitslücken. Automatische Updates sollten, wenn möglich, aktiviert sein.
5. Technischen Basisschutz umsetzen
Dazu gehören:
- Firewalls und Antivirensoftware
- Starke & sichere Passwörter (idealerweise per Passwortmanager)
- Datenverschlüsselung bei Übertragung und Speicherung
- Absicherung mobiler Endgeräte, insbesondere im Homeoffice
Für zusätzlichen Schutz kann der Einsatz moderner Sicherheitstechnologien wie Advanced Threat Protection (ATP) sinnvoll sein.
6. Sicherheitskonzept und Notfallpläne
Erstellen Sie ein dokumentiertes Sicherheitskonzept inklusive Notfallplan. Ergänzen Sie diesen durch regelmäßige Backups, Tests der Datenwiederherstellung und klare Abläufe bei Sicherheitsvorfällen. Ein dokumentiertes Sicherheitskonzept inklusive Notfallmaßnahmen (z. B. bei Systemausfall) sorgt für klare Handlungsabläufe im Ernstfall.
7. Backups regelmäßig durchführen
Daten sollten regelmäßig und redundant (z. B. in Cloud und lokal) gesichert und die Wiederherstellung getestet werden. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag “Datensicherung im Unternehmen: Die richtige Backup-Strategie”
8. Mitarbeiterschulungen
Sensibilisierung für Risiken wie Phishing oder Social Engineering ist eine der effektivsten Schutzmaßnahmen. Schulungen sollten regelmäßig stattfinden und aktuell gehalten werden.
ISMS: Der strukturierte Weg zur Informationssicherheit
Um Informationssicherheit in Ihrem Unternehmen wirksam umzusetzen, empfiehlt sich die Einführung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS). Es orientiert sich z. B. an der Norm ISO 27001 oder am BSI-Grundgesetz.
Vorteile eines ISMS:
- Systematische Risikobewertung und -steuerung
- Klare Zuständigkeiten
- Erfüllung regulatorischer Vorgaben
- Nachweisbare Sicherheit durch Zertifizierung
Fazit: Informationssicherheit ist Chefsache
Informationssicherheit ist kein Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Sie betrifft alle Bereiche im Unternehmen und beginnt bei der Geschäftsleitung. Mit einem durchdachten Sicherheitskonzept, einem funktionierenden ISMS und dem Bewusstsein für Risiken können Unternehmen ihre Daten, Systeme und Geschäftsprozesse effektiv schützen – und langfristig erfolgreich bleiben.