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Datensicherung in Unternehmen: Die richtige Backup-Strategie

Jonas Miedl
7 min
Aktualisiert:
15.5.25
Veröffentlicht:
16.5.25

In der digitalisierten Geschäftswelt ist die Sicherung von Unternehmensdaten unverzichtbar. Datenverluste können schwerwiegende Folgen haben und im schlimmsten Fall die Existenz eines Unternehmens gefährden. Eine durchdachte Backup-Strategie ist daher ein elementarer Bestandteil jedes IT-Sicherheitskonzepts. Dieser Artikel zeigt auf, wie Unternehmen ihre Daten effektiv schützen können.

Warum ist eine Backup-Strategie wichtig?

Ein vollständiger Datenverlust ist ein Desaster. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) könnte ein Verlust der gesamten Daten existenzbedrohend sein, da häufig die notwendigen Ressourcen für eine schnelle Wiederherstellung fehlen. Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass nahezu alle geschäftskritischen Informationen in digitaler Form vorliegen.

Häufige Ursachen für Datenverluste

  • Hardware-Ausfälle (Festplatten, Server)
  • Menschliches Versagen (versehentliches Löschen, fehlerhafte Bedienung)
  • Software-Fehler
  • Cyberangriffe und Ransomware
  • Diebstahl von IT-Komponenten
  • Feuer, Wasserschäden und Naturkatastrophen

Die grundlegenden Backup-Methoden

Bei der Planung einer Backup-Strategie muss zwischen verschiedenen Methoden gewählt werden, die jeweils Vor- und Nachteile bieten:

Vollsicherung (Full Backup)

Bei der Vollsicherung werden alle Daten komplett gesichert.

Vorteile:

  • Einfache Handhabung und Durchführung
  • Unkomplizierte Wiederherstellung (nur ein Sicherungsmedium nötig)

Nachteile:

  • Hoher Speicherbedarf
  • Zeitintensive Durchführung
  • Aus Kosten- und Produktivitätsgründen oft nur wöchentlich möglich

Differentielles Backup

Beim differentiellen Backup werden nach einer initialen Vollsicherung nur die Daten gesichert, die sich seit der letzten Vollsicherung verändert haben.

Vorteile:

  • Benötigt weniger Speicherplatz als wiederholte Vollsicherungen
  • Schnellere Durchführung als bei einer Vollsicherung
  • Ermöglicht häufigere Backup-Zyklen

Nachteile:

  • Differenz-Backups werden mit der Zeit umfangreicher
  • Wiederherstellung erfordert zwei Datenpakete (Vollsicherung plus differentielles Backup)

Inkrementelles Backup

Beim inkrementellen Backup werden nach einer initialen Vollsicherung nur die Daten gesichert, die sich seit dem letzten inkrementellen Backup verändert haben.

Vorteile:

  • Geringstmöglicher Speicherbedarf
  • Sehr schnelle Durchführung
  • Ideal für häufige Sicherungen

Nachteile:

  • Komplexe Wiederherstellung, da alle Teile der Sicherungskette benötigt werden
  • Höhere Fehleranfälligkeit (bei Problemen mit einer Teilsicherung)

Die 3-2-1-Regel: Der Goldstandard für Backup-Strategien

Die 3-2-1-Regel gilt als bewährte Praxis im Bereich der Datensicherung und sollte die Grundlage jeder Backup-Strategie bilden:

  1. Drei Kopien: Halten Sie mindestens drei Kopien Ihrer Daten vor – das Original sowie zwei Backup-Kopien.
  2. Zwei unterschiedliche Medien: Speichern Sie die Sicherungskopien auf zwei verschiedenen Speichermedien oder -technologien.
  3. Eine externe Kopie: Bewahren Sie mindestens eine Kopie an einem anderen Ort auf (z.B. in der Cloud oder in einem externen Rechenzentrum).

Diese Regel stellt sicher, dass Ihre Daten auch bei verschiedenen Katastrophenszenarien wie Feuer, Diebstahl oder Ransomware-Angriffen wiederherstellbar bleiben.

Speichermedien für Backups

Bei der Wahl des richtigen Speichermediums sollten Unternehmen verschiedene Faktoren wie Kapazität, Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Kosten berücksichtigen.

Lokale Sicherungslösungen

  • Magnetbänder: Kostengünstig, langlebig und bieten ein natürliches Air Gap (physische Trennung vom System). Allerdings langsam bei der Wiederherstellung und nicht ideal für häufig veränderte Daten.
  • Externe Festplatten: Einfach zu handhaben, aber anfälliger für physische Schäden und Diebstahl.
  • NAS-Systeme (Network Attached Storage): Bieten gute Netzwerkintegration, aber begrenzte Skalierbarkeit.

Cloud-basierte Lösungen

  • Cloud-Backups: Hochverfügbar, skalierbar und geografisch getrennt vom Unternehmensstandort.
  • Storage on Demand: Flexible Speicheroptionen mit variablen Kosten.
  • Backup-as-a-Service (BaaS): Vollständig gemanagte Backup-Lösungen mit professioneller Überwachung.

Vorteile der Cloud für Backups:

  • Hohe Skalierbarkeit – Speicherplatz kann flexibel erweitert werden
  • Automatisierte Sicherungen in Echtzeit
  • Versionierung der Daten mit Zeitstempeln
  • Professionelle Sicherheitsmaßnahmen
  • Geografische Trennung vom Hauptstandort

Nachteile der Cloud für Backups:

  • Abhängigkeit von der Internetverbindung (Bandbreite)
  • Potentiell steigende Kosten bei wachsendem Datenvolumen
  • Compliance-Anforderungen müssen beachtet werden

Backup-Strategien in der Praxis

Das Generationenprinzip

Das Generationenprinzip (auch als "Großvater-Vater-Sohn-Prinzip" bekannt) ist eine bewährte zeitliche Einteilung von Backups:

  • Sohn: Tägliche Sicherungen (z.B. Mo-Do)
  • Vater: Wöchentliche Sicherungen (z.B. Freitag)
  • Großvater: Monatliche Sicherungen (z.B. letzter Tag des Monats)

Dieses System sorgt für eine effiziente Rotation der Backup-Medien und stellt sicher, dass Daten aus verschiedenen Zeiträumen wiederhergestellt werden können.

Beispiel einer Backup-Strategie für größere Datenbestände

  1. Tägliche vollständige Sicherung auf ein NAS-System
  2. Wochentags (Mo-Do) Sicherung auf separate Bänder, die nach einer Woche überschrieben werden
  3. Freitags-Sicherungen auf vier separate Bänder (4-Wochen-Zyklus)
  4. Monatssicherungen auf separate Bänder, die für ein Jahr aufbewahrt werden
  5. Externe Lagerung der Monatsbänder außerhalb des Unternehmensstandorts

Backup-Strategie für kleine Datenmengen

Für Unternehmen mit geringerem Datenvolumen kann eine Kombination aus täglicher Vollsicherung auf ein NAS-System und inkrementeller Sicherung in der Cloud eine kosteneffiziente und sichere Lösung darstellen.

Compliance und rechtliche Anforderungen

Bei der Planung einer Backup-Strategie müssen auch rechtliche Aspekte berücksichtigt werden:

Datenschutz und DSGVO

  • Personenbezogene Daten müssen innerhalb der EU gespeichert werden
  • Cloud-Anbieter müssen vertraglich zur Einhaltung der DSGVO verpflichtet werden
  • Die Zweckbindung der Daten muss beachtet werden

Aufbewahrungsfristen

  • Gesetzliche Aufbewahrungsfristen gelten auch für Backup-Kopien
  • Branchenspezifische Regelungen können längere Aufbewahrungszeiträume erfordern
  • Nach Ablauf der Fristen müssen Daten sicher gelöscht werden

Überprüfung Ihrer Backup-Strategie

Eine Backup-Strategie ist nur so gut wie ihre praktische Umsetzung. Prüfen Sie regelmäßig Ihre Backups mit diesen drei Schritten:

  1. Protokolle überprüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig die automatisch erstellten Backup-Protokolle auf Fehler oder Auffälligkeiten.
  2. Wiederherstellungstests durchführen: Führen Sie geplante Tests durch, um zu überprüfen, ob Ihre Daten tatsächlich wiederhergestellt werden können.
  3. IT-Landschaft bewerten: Passen Sie Ihre Backup-Strategie an Veränderungen in Ihrer IT-Infrastruktur an.

Empfehlungen für die Umsetzung einer erfolgreichen Backup-Strategie

  1. Risikobewertung durchführen: Erstellen Sie ein Inventar aller geschäftskritischen Daten und bewerten Sie die Folgen eines möglichen Verlusts.
  2. Dokumentation erstellen: Halten Sie alle Details Ihrer Backup-Strategie schriftlich fest, einschließlich Verantwortlichkeiten und Prozessen.
  3. Recovery-Plan entwickeln: Definieren Sie klare Wiederherstellungsprozesse, einschließlich RTO (Recovery Time Objective) und RPO (Recovery Point Objective).
  4. Mitarbeiter schulen: Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Mitarbeiter mit den Backup-Prozessen vertraut sind.
  5. Externe Expertise hinzuziehen: Erwägen Sie die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Service-Provider, besonders wenn Ihr internes IT-Team begrenzte Ressourcen hat. Dafür sind Angebote wie Managed Backup Services häufig eine gute Wahl.

Fazit

Eine durchdachte Backup-Strategie ist für jedes Unternehmen unverzichtbar. Die Kombination verschiedener Backup-Methoden, Speichermedien und die Einhaltung der 3-2-1-Regel bieten den besten Schutz vor Datenverlusten. Regelmäßige Tests und Anpassungen stellen sicher, dass Ihre Strategie auch im Ernstfall funktioniert. Denken Sie daran: Ein Backup erstellen Sie im besten Fall regelmäßig, benötigen es aber idealerweise nie. Im Notfall ist es jedoch Ihre wichtigste "Versicherung" für die Geschäftskontinuität.

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