Beim Whaling (auch Whale-Phishing genannt) handelt es sich um eine besonders zielgerichtete Form des Phishings, bei der Cyberkriminelle hochrangige Entscheidungsträger gezielt angreifen. Der Begriff beschreibt Angriffe, die nicht auf die breite Masse, sondern auf Personen mit weitreichenden Befugnissen, Zugang zu sensiblen Daten oder Entscheidungsgewalt abzielen. Die Täter nutzen überzeugend gestaltete Nachrichten, die wie interne Kommunikation erscheinen, um Geldtransfers, Datenzugriffe oder andere risikoreiche Handlungen auszulösen.
Whaling-Angriffe folgen einem klaren Muster, das an andere Phishing-Techniken erinnert, jedoch deutlich personalisierter ist. Die Angreifer investieren oft viel Zeit in Vorrecherchen, um möglichst glaubwürdige Szenarien zu konstruieren. Sie nutzen Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen oder aus kompromittierten Konten, um den Schreibstil, den Tonfall und die Inhalte des vermeintlichen Absenders zu imitieren. Dadurch wirken die Nachrichten wie Teil einer echten, oft dringlichen geschäftlichen Kommunikation.
Häufig enthalten sie:
Diese Kombination aus Dringlichkeit, Authentizität und persönlichem Bezug erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Führungskräfte ohne Rückfrage handeln.
Whaling gehört zur Familie der Social-Engineering-Angriffe, unterscheidet sich jedoch durch seine Zielgruppe:
Die Besonderheit beim Whaling ist, dass sich Angreifer häufig als interne oder gleichgestellte Personen ausgeben, um das Vertrauen der Zielperson auszunutzen. Dadurch ist der potenzielle Schaden besonders hoch.
Hinter Whaling können verschiedene Absichten stehen, die weit über den klassischen Datendiebstahl hinausgehen, darunter:
Die weitreichenden Zugriffsrechte von Führungskräften machen sie zu attraktiven Zielen mit hohem Nutzen für Angreifer.
Whaling-Nachrichten sind meist sehr gut vorbereitet, dennoch gibt es Hinweise, die misstrauisch machen sollten:
Im Zweifel gilt: Interne Anfragen stets über einen zweiten Kommunikationsweg verifizieren.
Da Whaling menschliche Entscheidungen ausnutzt, müssen Schutzmaßnahmen sowohl technisch als auch organisatorisch greifen. Dazu gehören:
Durch die Kombination dieser Ansätze lassen sich Risiken erheblich reduzieren.
Whaling richtet sich vor allem an:
Die Angriffe sind oft so gestaltet, dass sie gezielt deren Zugriffsrechte, Routinen und Stresssituationen ausnutzen.
Whaling ist eine der gefährlichsten Formen des Phishings. Es ist hochgradig personalisiert und zielt auf Entscheidungsträger ab, deren Handlungen unmittelbare und weitreichende Folgen haben. Unternehmen können sich nur wirksam schützen, wenn technische Schutzmechanismen bestehen und ein starkes Bewusstsein für Social-Engineering-Methoden vorhanden ist.
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