Ein Man-in-the-Middle-Angriff (MitM) beschreibt eine Form des Cyberangriffs, bei dem sich eine unbefugte Person oder Instanz zwischen zwei Kommunikationspartner schaltet. Ziel ist es, Daten abzufangen, zu verändern oder zu stehlen, ohne dass die betroffenen Parteien dies bemerken. Dabei täuscht der Angreifer beiden Seiten vor, sie würden direkt miteinander kommunizieren.
Bei einer digitalen Kommunikation – etwa zwischen einem Nutzer und einer Webanwendung oder zwischen zwei Servern – fängt der Angreifer die übermittelten Informationen ab. Diese Position in der Mitte kann er durch Manipulation von Netzwerkprotokollen, Kompromittierung von Routern oder Täuschung durch gefälschte Zugangspunkte erreichen.
Die Angreifenden überwachen, verändern oder leiten Datenpakete weiter, ohne dass die ursprüngliche Verbindung sichtbar unterbrochen wird. Typische Ziele sind Anmeldeinformationen, Kreditkartendaten oder sensible Unternehmensinformationen.
Cyberkriminelle nutzen verschiedene Methoden, um eine MitM-Position zu erlangen:
Ein MitM-Angriff ist schwer zu entdecken, da die Kommunikation scheinbar normal abläuft. Anzeichen können jedoch sein:
Um sich zu schützen, sollten technische und organisatorische Maßnahmen kombiniert werden:
Man-in-the-Middle-Angriffe gefährden Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität von Daten. Sie können zu Finanzverlusten, Identitätsdiebstahl und Reputationsschäden führen. Besonders Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, müssen entsprechende Präventions- und Erkennungsmaßnahmen etablieren, um das Risiko zu minimieren.
Grundsätzlich kann jedes Unternehmen und jede Privatperson Ziel eines MitM-Angriffs werden. Besonders attraktiv sind jedoch Branchen, die mit sensiblen Finanzdaten arbeiten. Banken und Finanzinstitute stehen ganz oben auf der Liste, da hier mit einem erfolgreichen Angriff erhebliche finanzielle Gewinne erzielt werden können. Kreditkartenunternehmen und deren Banking-Anwendungen sind ebenfalls häufige Ziele.
Das Gesundheitswesen gerät zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen, da medizinische Daten im illegalen Handel hohe Preise erzielen. Auch Unternehmen, die industrielle Netzwerke und Geräte über das Internet der Dinge betreiben, sind stark gefährdet. Dies betrifft Fertigungsanlagen, industrielle Prozesse, Stromversorgungssysteme und kritische Infrastrukturen.
Ein Man-in-the-Middle-Angriff ist eine der ältesten, aber immer noch hochrelevanten Angriffstechniken im Cyberraum. Durch den gezielten Eingriff in Kommunikationsprozesse können Angreifer Informationen stehlen oder manipulieren. Der wirksamste Schutz besteht in starker Verschlüsselung, sicherer Authentifizierung und bewusstem Nutzerverhalten.
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